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Die meinGrün-App benötigt Daten zu allen öffentlich zugänglichen Grünflächen. Habt ihr euch bei der Nutzung der meinGrün-App schon mal gefragt woher die Daten kommen? Einige Städte, wie auch Dresden, bieten diese als öffentliche Daten (Open Data) in einem Portal an. Hier sind allerdings nur öffentliche Grünflächen vorhanden, semi-öffentliche Grünflächen, wie Gemeinschaftsgrün bei Geschosswohnungsbauten fehlen und für viele andere Städte sind Daten zu städtischen Grünflächen nicht frei verfügbar oder unvollständig. Mit dieser Problematik haben wir uns im Projekt auseinander gesetzt und einen Lösungsansatz entwickelt der auf weltweit frei verfügbaren Daten basiert. Unter Federführung der GIScience Forschergruppe (Universität Heidelberg) wurde ein Ansatz entwickelt (und publiziert: Ludwig et al., 2021), der Datensätze von Satellitenbildern, speziell den Sentinel-2-Daten des Copernicus Programmes der ESA, und Daten der freien Weltkarte OpenStreetMap zusammenführt. Dieser Ansatz wurde für die Stadt Dresden getestet. Die Ergebnisse zeigten, dass die Verschmelzung von OpenStreetMap- und Satellitenbild-Daten die Schätzungen zu frei zugängigen Grünflächen in bemerkenswertem Maß verbessert. Dies bietet ein hohes Potenzial für eine Bewertung von städtischen Grünflächen und den damit verbundenen Ökosystemleistungen - zumindest in Regionen mit ausreichender Qualität der OpenStreetMap-Daten. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass OpenStreetMap-Daten - mit einem gewissem Maß an Unsicherheit - verwendet werden können, um die Zugänglichkeit von Grünflächen zu schätzen. Während die Ergebnisse vielversprechend sind, sind weitere Studien erforderlich, um zu testen, inwieweit der Ansatz für Stadtgebiete mit unterschiedlicher OpenStreetMap-Qualität und mit unterschiedlichen städtebaulichen und biophysikalischen Kontexten verwendet werden kann. Natürlich haben wir den Softwarecode dazu frei verfügbar gemacht. Wer mehr dazu wissen möchte findet den Artikel und den Code unten verlinkt.

Der wissenschaftliche Artikel dazu ist im Sonderheft „OpenStreetMap as A Multi-Disciplinary Nexus: Perspectives, Practices and Procedures“ des Journals ISPRS International Journal of Geo-Information erschienen. Zum Einsatz kam die ohsome API des Heidelberg Institute for Geoinformation Technology (HeiGIT).

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